Als 1994 das neue Straßenbahnnetz eröffnet wurde, war Straßburg die erste französische Stadt, die komplett auf durchgängige Niederflurwagen setzte. Dadurch können Fahrgäste mit Rollstuhl oder Kinderwagen barrierefrei ein- und aussteigen. Für Menschen mit Sehbehinderung werden die Haltestellen per Lautsprecherdurchsage angekündigt und für sehende Menschen zudem visuell angezeigt.
Im Sinne einer barrierefreien Mobilität für alle baut die CTS den öffentlichen Nahverkehr weiter aus und modernisiert ihn kontinuierlich.
Der Ausbau reicht zum Teil über die gesetzlichen Anforderungen in Sachen Barrierefreiheit hinaus. So sind alle neuen Busse der CTS mit zwei Rollstuhlplätzen ausgestattet sowie mit Außenschwenktüren, um das Einsteigen zu erleichtern.
Darüber hinaus verfügen die Fahrzeuge über Klapprampen, die einen einfachen Zustieg direkt von der Haltestelle aus ermöglichen.
Um mobilitätseingeschränkten Personen die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zu erleichtern, werden die Haltestellen akustisch angekündigt.
Außerdem wird auf Bildschirmen die nächste Haltestelle sowie die Fahrtrichtung angezeigt.
Seitdem sich die gesetzlichen Vorschriften 2005 mit dem Inkrafttreten des französischen Barrierefreiheitsgesetz geändert haben, wird die bestehende Busflotte schrittweise an die neuen Normen angepasst. Die Haltewunschtasten wurden zum Beispiel auf der neu vorgeschriebenen Höhe angebracht.
Des Weiteren werden die Bushaltestellen kontinuierlich barrierefrei um- und ausgebaut, um sie an die Vorgaben anzupassen, die gemeinsam von den zuständigen Körperschaften, der CTS als Verkehrsbetrieb und den Behindertenverbänden ausgearbeitet wurden.
In diesen Vorgaben wird u.a. Folgendes festgelegt:
- die Bordhöhe der Bahnsteige, damit Fahrgäste im Rollstuhl oder andere mobilitätseingeschränkte Personen (z. B. mit Rollator) einfach ein- und aussteigen können,
- die Mindestbreite der Wege, die frei von Hindernissen bleiben müssen, sowie die Maße der Wendebereiche für Rollstühle,
- Bodenleitsysteme, damit Blinde und sehbehinderte Menschen die Bahnsteigkante erkennen können,
- Haltemarkierungen, damit das Fahrzeug leichter und so dicht wie möglich an den Bahnsteig heranfahren kann.
Laut Dekret Nr. 2017-431 vom 28. März 2017 kann im Mobilitätszentrum der CTS, 9 place St. Pierre le Vieux in Straßburg das öffentliche Register für Barrierefreiheit eingesehen werden, das für die von der CTS verwalteten Gebäude mit Publikumsverkehr erstellt wurde. Die Register betreffen die folgenden 4 Gebäude der CTS: das CTS-Mobilitätszentrum, die Galerie im Glasvorbau des Hauptbahnhofes, die P+R-Parkplätze Rotonde und Rives de l'Aar.
Ziel der CTS ist es, den öffentlichen Nahverkehr vollkommen barrierefrei zu gestalten, damit möglichst viele mobilitätseingeschränkte Menschen mit oder ohne Behinderung den ÖPNV nutzen können, wenn sie z. B. mit einem Rollator oder Kleinkindern unterwegs sind.
Gut zu wissen: Für Inhaber eines gültigen Schwerbehindertenausweises mit einem Grad der Behinderung von 80 (GdB 80) gibt es vergünstigte Monats- und Jahresabos.
Die Begleitpersonen von Fahrgästen, die einen Schwerbehindertenausweis GdB 80 und einen gültigen Fahrausweis besitzen, fahren kostenlos mit dem öffentlichen Nahverkehr.
Weiterführende Informationen finden Sie HIER.
Die CTS hat im Gleichstellungsindex 2024, der gemäß den französischen Rechts- und Verwaltungsvorschriften für das Jahr 2023 berechnet wurde, 99 von 100 Punkten erzielt.
Das sind die Ergebnisse in den einzelnen Kategorien:
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Summe der berechenbaren Kennzahlen (1 = ja, 0 = nein) |
Endergebnis |
Punktzahl |
Maximale Punktzahl der Kennzahl |
Maximale Punktzahl der berechenbaren Kennzahlen |
1 – Lohngefälle zwischen Frauen und Männern (in %) |
1 |
0,3 |
39 |
40 |
40 |
2 – Geschlechtsspezifischer Unterschied bei der Verteilung der Lohnerhöhungen (in %) |
1 |
0,5 |
20 |
20 |
20 |
4 – Prozentsatz der Beschäftigten, die im Jahr nach ihrer Rückkehr aus dem Mutterschutz eine Gehaltserhöhung erhalten haben |
1 |
0,3 |
15 |
15 |
15 |
5 – Anzahl der Beschäftigten des unterrepräsentierten Geschlechts unter den Top 10 der Spitzenverdiener |
1 |
4 |
10 |
10 |
10 |
Summe der berechenbaren Kennzahlen |
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99 |
|
100 |
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INDEX (von 100 Punkten) |
99 |
100 |
In Führungspositionen erreichte die CTS im Jahr 2022 folgendes Geschlechterverhältnis:
45,45 % Frauen und 54,55 % Männer
Die CTS ist sich ihres öffentlichen Auftrags und ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und fördert den Zugang zum öffentlichen Nahverkehr mithilfe eines vielseitigen Ticket- und Tarifangebots sowie mit zahlreichen multimodalen Angeboten. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war zudem die Einführung des Solidartarifs im Jahr 2010 durch die Eurometropole Straßburg. Dieses Tarifangebot richtet sich nach dem tatsächlichen Einkommen und der Zusammensetzung der Haushalte und wird auf Grundlage des sogenannten „Familienquotienten“ (Familiensplitting) berechnet. 2020 profitierten 58 % der Abonnenten vom Solidartarif.
Weitere Informationen finden Sie hier.
In Kooperation mit anderen Organisationen führt die CTS verschiedene Sensibilisierungsmaßnahmen durch, um für ein besseres Verständnis und die Einhaltung der Regeln im öffentlichen Nahverkehr zu werben, u. a. mit den Vereinen „Les Francas“ und „Sporting Strasbourg Futsal“.
Ziel ist es, den Dialog und den Austausch zwischen Jugendlichen und Erwachsenen zu fördern und sie u. a. über Sicherheitsrisiken aufzuklären, damit sie sich im Straßen- und Nahverkehr angemessen verhalten.
Im Jahr 2021 wurden 5.256 Jugendliche zu richtigem Verhalten in den öffentlichen Verkehrsmitteln sensibilisiert!
Nachhaltige Entwicklung steht bei der CTS im Mittelpunkt aller Tätigkeiten und Verfahren. Ziel ist es, den öffentlichen Nahverkehr für die Bewohner des Ballungsraums Straßburg kontinuierlich zu verbessern, ohne jedoch den Budgetrahmen zu sprengen.
Ein nachhaltiger Nahverkehr trägt dazu bei, dass sich das ökologische Gleichgewicht in der Stadt verbessert. Darüber hinaus setzt die CTS mit ihrem Nachhaltigkeitsprojekt auch ein Zeichen für Solidarität und gesellschaftliche Verantwortung. Die treibenden Kräfte des Unternehmens sind Teil der Entwicklungsstrategie, während der Zugang zur Mobilität für alle Menschen erleichtert und ein friedliches Miteinander in den städtischen Verkehrsmitteln der Eurometropole Straßburg gefördert wird.
Förderung der Artenvielfalt im Herzen der Stadt
Im Sinne der Nachhaltigkeit engagiert sich die CTS zudem für Umweltschutz und Biodiversität in der Stadt.
Seit vielen Jahren verfolgt die CTS eine proaktive und ambitionierte Politik in Sachen Umweltschutz. Seit 2015 werden dazu Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt in der Stadt ergriffen. Zum Beispiel wurden im Depot Kibitzenau von den Imkern des Vereins Asapistra ein Insektenhotel und drei Bienenstöcke installiert.
Durch den Schutz der Bienen, einer gefährdeten Tierart, engagiert sich die CTS auf lokaler und globaler Ebene für den Umweltschutz. Die Stadt Straßburg (und im weiteren Sinne der Stadtverbund der Eurometropole) ist national und international für ihr Umweltengagement bekannt und wurde sogar mit dem Label „französische Hauptstadt der Biodiversität“ ausgezeichnet.
Vor diesem Hintergrund erstellte Straßburg eine Umweltcharta mit dem Titel „Tous unis pour + de biodiversité“ (Alle zusammen für mehr Biodiversität). Damit sollen Unternehmen und Akteure des öffentlichen Raums, die sich für den Schutz der Natur in städtischen Gebieten einsetzen, gewürdigt und unterstützt werden. Um die Charta unterzeichnen zu dürfen, müssen die Bewerber mindestens sechs der fünfzehn aufgestellten Kriterien erfüllen. Mit insgesamt acht Initiativen in Sachen Umweltschutz konnte die CTS die Charta am 7. Juli 2015 unterzeichnen.
Die folgenden acht Maßnahmen erfüllen die Kriterien der Umweltcharta „Tous unis pour + de biodiversité“:
* Verzicht auf chemische Unkrautbekämpfungsmittel
* Einsatz von alternativen Methoden bei der Grünflächenpflege
* Selteneres Mähen der Grünflächen, nur noch zweimal pro Jahr
* Mulchen der Blumenbeete, um den Bewässerungsbedarf zu reduzieren
* Anlegen einer Bienenweide
* Pflanzung von Obstbäumen
* Installation eines Insektenhotels
* Installation von Bienenstöcken
Als die CTS im Jahr 2011 beschloss, das Aussehen und den Ausbau der neuen Busse weiterzuentwickeln, war dies in erster Linie eine kostenorientierte Entscheidung.
Dabei entstand ein neues Konzept, das verdeutlicht, wie die CTS ihrer Rolle als Unternehmen mit gesellschaftlicher Verantwortung gerecht wird.
Heute werden Künstlerinnen und Künstler aus Straßburg oder Personen mit einer starken Verbindung zur Stadt mit der Gestaltung der neuen Busse beauftragt. Dabei wird auch darauf geachtet, dass abwechselnd das vorhandene Kulturerbe geehrt oder junge Talente ins Rampenlicht gestellt werden.
Auf den ersten Blick erscheint es nicht selbstverständlich, den öffentlichen Nahverkehr mit Kunst zu assoziieren. Doch diese Assoziation ist Teil der Geschichte des Straßburger Nahverkehrs und der CTS.
Durch die Renaissance der Straßenbahn im Jahr 1994 veränderte sich das Stadtbild von Straßburg in den verschiedenen Vierteln. Die Straßen wurden völlig neu gestaltet, doch das Architektur- und Kulturerbe wurde bewahrt. Um das Zusammenspiel von Tradition und Moderne in der Stadt und das brandneue Nahverkehrsnetz in Szene zu setzen, beschloss der Rat der Stadtgemeinschaft Straßburg, Kunstwerke entlang der Gleise zu installieren.